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Nachhaltigkeits-Tipp Mai: Photovoltaik an der Fassade – lohnt sich das?

Photovoltaik-Anlagen lassen sich nicht nur auf dem Dach errichten. Auch Fassaden bieten ein großes Stromerzeugungspotential. Die Klimaschutz- und Energieagentur Enzkreis Pforzheim (keep) und die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg geben Antwort auf die wichtigsten Fragen zu Photovoltaik-Fassaden.

Was ist Fassaden-Photovoltaik?
Im Prinzip nichts anderes als Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Die Photovoltaikmodule werden dabei allerdings senkrecht an der Fassade angebracht und übernehmen neben der Stromerzeugung auch Funktionen in Bezug auf die Fassadegestaltung und den Witterungsschutz.

Werden „normale“ Photovoltaik-Module verwendet?
Sofern die Module auf ein Montagegestell vor der Fassade angebracht werden, können die bekannten kristallinen Solarmodule verwendet werden (hinterlüftete Kaltfassade). Diese haben zwar einen höheren Wirkungsgrad als Dünnschichtmodule, bieten jedoch optisch und architektonisch wenig Spielraum für eine ansprechende Integration in die Architektur des Gebäudes. Mit Dünnschichtmodulen ist es möglich die Optik an Fassaden aus Glas, Keramik, Putz oder Naturstein anzupassen.

Gibt es Unterschiede beim Solarertrag zu Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach?
Optimaler Weise sollte die PV-Anlage stets senkrecht zur Sonne ausgerichtet sein, denn so werden die Module maximal beleuchtet. Da sich der Sonnenstand im Tages- und Jahresverlauf ändert ist ein fixer Anstellwinkel auf unbeweglichen Dächern also ein Kompromiss. In unseren Breiten werden die höchsten Jahres-Erträge auf einem Süddach mit 30-40° Dachneigung erzielt. An einer Südfassade sind es etwa 30% weniger Ertrag als bei einer optimal ausgerichteten Anlage. In den Wintermonaten mit tiefstehender Sonne sind die Erträge im Vergleich zur Aufdach-Anlage dagegen höher. Aber auch für Fassaden-PV gilt: In den Wintermonaten sind die Erträge geringer als in den Sommermonaten. Häufig stehen an Fassaden große, für die Stromernte nutzbare Flächen zur Verfügung. Besonders gut eignen sich unverschattete Südfassaden. Solarfassaden bleiben schneefrei und können auch dann Strom produzieren, wenn Anlagen auf dem Dach durch eine Schneeschicht keinen Strom liefern können.

Um möglichst viel Solarstrom über das gesamte Jahr zu produzieren, ist es sinnvoll, Dach- und Fassaden-Photovoltaik zu kombinieren.

Was kostet eine Photovoltaik-Fassade?
Aussagen über Preise zu treffen sind in einem derzeit extrem dynamischen Markt schwierig. Zudem treten auch regional sehr unterschiedliche Preise auf. Allerdings liegen die Preise für Fassaden PV deutlich über denen einer klassischen Dachanlage. Mit mindestens 400-600€ pro Quadratmeter ist zu rechnen. Daher empfiehlt es sich auch aufgrund des geringeren Ertrags, falls möglich, zunächst das Dach des Gebäudes zur PV-Strom-Erzeugung zu nutzen.

PV-Pflicht BW

Die vom Gesetzgeber beim Neubau und ab 2023 auch bei Dachsanierungen geforderte PV-Anlage kann auch an der Fassade installiert werden.

 

Bei Fragen rund um das Thema Photovoltaik, hilft die Energieberatung der keep und der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Die keep ist montags bis freitags zwischen 9 und 12 Uhr unter 07231 – 308 6868 erreichbar, die Verbraucherzentrale bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Grundlegende Informationen zum Thema Solar- und Photovoltaikanlagen finden sich in den bundesweit kostenfreien Onlinevorträgen der Verbraucherzentrale.

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